Jana Dietrich

Im November 2020 habe ich meine Mischlingshündin Bonnie aus dem Tierheim geholt. Da sie beim Spaziergang ihre Nase überallhin steckt, war schnell klar, dass Nasenarbeit das richtige Hobby für sie ist. Bonnie kommt zwar aus Deutschland, scheint aber in ihren ersten fünf Jahren nicht viel kennengelernt zu haben. Wenn man sie erlebt, unterscheidet sie nicht viel von einem Angsthund aus dem Auslandstierschutz. Da ich verschiedentlich gelesen hatte, dass Mantrailing das Selbstvertrauen ängstlicher Hunde fördern kann, schien mir das die richtige Wahl zu sein.

 

Nach einem kurzen Umweg über eine Hundeschule sind wir Anfang Juni 2021 bei der Trailgemeinschaft gelandet. Seither bin ich immer wieder beeindruckt, wie schnell Bonnie Fortschritte macht. Meine Hündin, die so viele Dinge gruselig findet, traut sich auf den Trails viel mehr und tankt Selbstbewusstsein. Durch schulterhohes Gras rennt sie plötzlich einfach durch, denn auf der anderen Seite steht die Versteckperson, die Futterbelohnung kann sie auch unter einem Regenschirm fressen und selbst auf einen fremden Mann kann sie im Arbeitsmodus frontal zugehen.

Zu Beginn hat sich Bonnie noch oft nach mir umgedreht, wenn sie irgendetwas verunsichert hat. Mittlerweile weiß sie, dass ich immer am anderen Ende der gespannten Leine bin und sie nicht alleine lasse. Immer öfter braucht sie deshalb auch keine verbale Ermunterung mehr, sondern lässt mich etwas aufschließen und traut sich dann von selber vorbei. Und das Beste daran: die Erfolgserlebnisse beim Mantrailing haben sie auch im Alltag selbstsicherer werden lassen. Da auch ich viel Spaß am Trailen habe, war es für uns beide die goldrichtige Entscheidung mit dem Mantrailing anzufangen und ich bin gespannt wo uns der Weg noch hinführen wird.

 

 

 

 

Eure Jana