Trainingsablauf

Okay, sie wissen, worum es beim Mantrailen geht. Aber wie sieht so ein Trail-Training eigentlich aus?

Getrailt wird grundsätzlich überall. Meist im sogenannten öffentlichen Raum, vom Wald über Wohnsiedlungen, belebteren Gegenden, durch Bahnhöfe oder Einkaufsmeilen inmitten der Fußgängerzone einer Stadt. Daneben gibt es noch das Indoor-Trailen in Gebäuden oder eine Mischung aus beidem. Trailen beschränkt sich also nicht auf einen Hundeübungsplatz oder ein bestimmtes Gebiet. Die jeweiligen Treffpunkte wechseln ständig und werden intern über Whats App bekanntgegeben, dann trifft man sich an Ort und Stelle.

Ohne Auto geht beim Trailen leider nichts. Das Auto ist nicht nur Vehikel zum Treffpunkt, es ist auch gemütlicher Aufenthaltsort für unsere Hunde. Sie sollen sich wohlfühlen darin, denn solange sie nicht dran sind, bleiben sie dort. Oftmals tun die Hunde uns leid, weil sie „so lange“ im Auto warten müssen, ist ein Hund aber ans Auto, bzw. seine Box darin, gewöhnt und empfindet dies als seinen Rückzugsort, liegt er dort genauso zufrieden wie zuhause auf dem Hundesofa. Um diese Zufriedenheit zu gewährleisten, wird im Sommer auf kühlenden Schatten geachtet, die Autos stehen offen und ein Teilnehmer bleibt als Bewacher dabei, ist es zu heiß, weicht man auf den Abend aus oder muss das Trailen auch mal ausfallen lassen. Ist es Winter und Sie haben einen frierenden Hund, helfen Sie ihm mit Mantel, Decken oder einer Standheizung.

Je nach Ausbildungsstand bekommt nun jedes Team nacheinander seine individuelle Trailaufgabe. Neulinge werden mit dem neuen Job vertraut gemacht (Antrailen) und Fortgeschritttene bekommen je nach Leistungsstand bzw. momentaner Problemlage einen jeweils angepassten Trail gelegt.

Dieses Traillegen erfolgt in der Regel durch einen Trainingsleiter und die sogenannte Versteckperson (VP). Allerdings gibt es ein weites Feld an Variationen, wie etwa eine weitere Person, die sich am Ziel in der Nähe der VP aufhält oder mehrere Personen, die in verschiedene Richtungen davongehen, oder der Trail wurde bereits Stunden oder Tage zuvor gelegt, um nur drei Möglichkeiten aus einer langen Reihe Weiterer zu nennen.

Ist der Trail ausgelegt, begibt sich der Hundeführer, der dran ist, mit seinem Hund zum Start, durchläuft sein persönliches Startritual und macht sich auf den Weg, den sogenannten „Backup“, i.d.R. der Trailleger dicht auf den Fersen. Der Backup ist neben der trainerischen Hilfestellung für den Hundeführer auch dafür zuständig, den Verkehr im Auge zu behalten und vor Autos, Radfahrern, Hunden, Joggern etc. zu warnen. Gerne dürfen auch weitere Teilnehmer, die gerade nicht anderweitig benötigt werden, das Team begleiten. Wie so oft, lernt man auch beim Trailen viel durchs Zuschauen und Beobachten.

Trailen ist nichts für Gehfaule. Sie sind nicht nur als gerade aktiver Trailer hinter ihrem Hund unterwegs, denn die Person, die Sie suchen, muss schließlich auch in ihr Versteck und wieder zurück kommen. Versteckpersonen – und das ist jeder, der mitmacht – brauchen außerdem Geduld, denn sie müssen an Ort und Stelle ausharren, bis sie vom Hund-Mensch-Team gefunden werden. Es empfiehlt sich also, ein gutes Buch mitzunehmen, oder ein spannendes Handyspiel parat zu haben – dabei sollten Sie allerdings ihren Akkustand im Auge behalten.

Trailen ist also sehr zeitintensiv. Aller abschreckenden Warnungen zum Trotz aber ist es eine wunderbare Sache und wenn Sie erleben, mit welcher Freude ihr Hund seinen Job macht, sind Sie für alle Mühen entschädigt. Versprochen.